Kalb Rose - Mast
Neustart in der heimischen Kalbfleischproduktion
Die aktuell kritischer werdenden Meinungen der Konsumenten und die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beschäftigen unsere Landwirtschaft mehr denn je. Neben den erfreulichen Entwicklungen rund um das Thema regionale Lebensmittel, müssen wir uns auch mit den themenbezogenen Begleitdiskussionen beschäftigen. Nach der jahrelangen Zurückdrängung der österreichischen Kalbfleischproduktion durch billigere Importe, stehen seit ca. 2 Jahren auch die Nutzkälber-Exporte verstärkt in Diskussion. Die immer wiederkehrende Debatte um die erhoffte Herkunftskennzeichnung für die Gastronomie bietet nun die Chance, die österreichische Produktion im Bereich der Kalbfleischproduktion wieder neu zu beleben. Ziel der neuen Produktions- und Vermarktungsschiene „Kalbfleisch rose“ ist, vor allem in der Gastronomie zukünftig den Anteil an heimischen Kalbfleisch wieder deutlich zu erhöhen und für heimische Landwirte eine zusätzliche Wertschöpfungsvariante zu ermöglichen.
Auf Initiative der Österreichischen Rinderbörse im Verbund der ARGE Rind wurden im vergangenen Jahr Gespräche mit potenziellen Vermarktungspartnern für Kalb rose geführt, die sich sehr positiv gestalteten. Im ersten Schritt wurden einige Probeschlachtungen durchgeführt. Die Fleischqualität konnte dabei überzeugen und stand der importierten Ware um nichts nach.
In Abstimmung mit den Vermarktungspartnern wurden einige wichtigste Qualitätskriterien fixiert, um mit „Kalb rose“ in Zukunft mehr heimisches Kalbfleisch zu produzieren, und dadurch auch weniger Importfleisch nach Österreich zu holen.
Die Qualitätsanforderungen sind:
- Basis Milchrassekälber (damit weniger Kälberexporte)
- Maximales Lebensalter bei der Schlachtung jünger 8 Monate
- Schlachtkörpergewicht ca. 160-170 kg
- gute Tageszunahmen sorgen für eine ausreichende Fettabdeckung
Fleischqualität – Zusammenhang mit der Fütterung
Um die notwendigen Qualitäten zu produzieren, müssen speziell in der Fütterung einige Dinge beachtet werden. Maissilage, Stroh als Strukturfutter und Kraftfutter und sind die Hauptkomponenten einer intensiven Ration nach der Tränkephase. Grassilage soll nicht gefüttert werden, als Strukturkomponente ist auf genügend Stroh zu setzen.
Die erste Phase der Aufzucht erfolgt ähnlich der Fresserproduktion, in der hochwertiger Milchaustauscher für die leichten Kälber (Einstallgewicht ca. 60-80kg) und hochwertiger Kälberstarter meist als Trocken TMR vorgelegt werden. In der weitern Fütterung kommt als Grundfutterkomponente noch hochwertige Maissilage hinzu. In der Endphase der Mast steigen die Kraftfuttermengen Richtung 4,5kg, um die zarte Marmorierung und Faserung des Fleisches zu gewährleisten. Als Erzeugergemeinschaft bieten unseren Vertragsproduzenten Hilfestellung in Form von Betriebsberatungen und Fütterungsplänen an, um den Betrieben von Anfang an eine qualitativ hochwertige und wirtschaftlich optimierte Produktion zu ermöglichen.
Rose-Mastbetriebe Gesucht
Wir suchen ab sofort Betriebe, die für uns produzieren! Diese neue Möglichkeit der Mast ist auch für Landwirte interessant, die bestehende Stallungen nutzen möchten und mit der Flächenausstattung begrenzt sind. Z.B: Grundfutter Silomais: Verbrauch je aufgezogenem Rosekalb ca. 700-900 kg (Vergleich Maststier ca. 7000 kg Silomaisbedarf).
Neben spezialisierten Betrieben, die in diese Variante der Mast einsteigen möchten, kann die Kalb rose-Produktion auch für Milchbauern mit milchbetonten Rassen eine interessante Möglichkeit sein, mit einer längeren Aufzucht am Hof (ca. 25-30 Wochen) eine höhere Wertschöpfung für die Tiere zu erzielen.
Wir, die Österreichische Rinderbörse als starker Partner der Bauern, wollen die Chance nutzen, die Wertschöpfung in der Kalbfleischproduktion wieder auf die heimischen Betriebe zu bringen.
Infos und Kontakt:
Österreichische Rinderbörse
Auf der Gugl 3, 4021 Linz
Tel. Hr. Schinnerl: 0664/8465993
e-mail: office@rinderboerse.at
