Das war der Landestag der Rindermast 2020 – ein Webinar mit mehr als hundert TeilnehmerInnen
Der diesjährige Landestag der Rindermast fand am 19.11.2020 in einer etwas anderen Form als gewohnt statt. Nicht wie üblich in der Bauernmarkthalle in Ried/Innkreis sondern vorm Laptop/PC per Webinar bei den Landwirten daheim. Es ist erfreulich, dass das Webinar von so vielen LandwirtInnen besucht wurde.
Den Auftakt machte der Landwirtschaftskammer-Vizepräsident ÖR Karl Grabmayr und berichtete über die aktuellen agrarpolitischen Themenschwerpunkte. Die Investitionsförderung, der mehr Tierwohl- Pakt sowie die Auswirkungen von Covid-19 waren wesentliche Inhalte seiner Präsentation.
DI Franz Tiefenthaller präsentierte anschaulich über die optimale Mineralstoffversorgung in der Stiermast. Eine optimale Rationszusammensetzung inkl. Mineralstoffversorgung in der Stiermast ist ein wesentliches Kriterium, um die Tier-Gesundheit und das Tier-Wachstum und damit die Wirtschaftlichkeit in der Rindermast effektiv zu fördern.
Anschließend informierte DI Johannes Minihuber, Geschäftsführer der Österreichischen Rinderbörse, über die aktuelle schwierige Marktlage bedingt durch die Auswirkungen der Covid-19 Krise. Im Vortrag wurden die Bemühungen und Maßnahmen zur Marktstabilisierung erläutert. Auch die Verschiebungen im Rindfleisch-Absatz Richtung Lebensmitteleinzelhandel bedingt durch die Corona Lock-Downs in der Gastronomie wurden auf Basis der RollAma Auswertungen aufgezeigt.
Über das professionelle Management in der Kälberaufzucht informierte Mag. Dr. Karin Treiblmeier, praktische Tierärztin aus dem Innviertel. Sie gab viele hilfreiche Tipps und Tricks um die Kälberaufzucht am landwirtschaftlichen Betrieb weiter zu optimieren.
Den Abschluss machte Dr. Stefan Hörtenhuber von der Universität für Bodenkultur Wien, der die Klimarelevanz der österreichischen Rindfleischerzeugung erläuterte. Die Klimawirkungen der Rindfleischproduktion sind immer wieder Thema medialer Diskussionen. Dr. Hörtenhuber erläuterte, dass die gesamte Landwirtschaft lediglich für 10% der Treibhausgas Emissionen verantwortlich ist. Auf Basis wissenschaftlicher Berechnungen zeigte Dr. Hörtenhuber auf, dass die österreichische Rindfleischproduktion im internationalen Vergleich sehr klimafreundlich erfolgt und die heimische Produktion mit vergleichsweise niedrigen Co2 Werten je kg Rindfleisch behaftet ist. Die Vorteile der österreichischen Rindfleischproduktion liegen in der guten Produktionsintensität, im Einsatz von Doppelnutzungsrassen (Milch, Fleisch), im hohen Anteil an hofeigenen Futtermitteln am Betrieb sowie in der Nutzung von Nebenprodukten (z.B. Rapskuchen oder ActiProt als heimische Eiweißfuttermittel).